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Kreuzotter Giftig ! Vipera berus (Linnaeus, 1758) Familie Vipern (Viperidae) Unterfamilie Echte Vipern (Viperinae) E Adder or Common Viper F Vipère péliade
Informationen über in Österreich lebende Schlangen
Ungiftig
Giftig
Erste Hilfe
nach einem
Merkmale Länge im Durchschnitt 60-75 cm, kann jedoch 85 cm erreichen. Weibchen meist größer als Männchen. Gedrungen gebaut, aber trotzdem schlank wirkend. Kopf nur wenig vom Körper abgesetzt. Schnauze gleichmäßig abgerundet, nicht aufgeworfen (Unterscheidungsmerkmal zur Aspisviper (Vipera aspis). Auge mit rötlicher Iris und senkrecht geschlitzter Pupille. Körperschuppen gekielt. 21 Rückenschuppenreihen um die Körpermitte. auf der Kopfoberseite das Stirnschild (Frontale) und die Scheitelschilder (Parietalia) groß und vollständig ausgebildet. 1 Reihe von Unteraugenschildchen (Subocularia) zwischen Augenunterrand und Oberlippenschild (Supralabialia). Grundfarbe sehr variabel, braun, silbergrau, gelb, olivgrün, blaugrau, orange, rotbraun oder kupferrot. Häufig treten einheitliche schwarze Exemplare auf (Melanismus), besonders oft in Moorgebieten und in Hochlagen der Gebirge um die Baumgrenze. Markante Rückenzeichnung aus einem dunklen, breiten Zickzackband, das auch als Wellen- oder Rautenband ausgebildet oder in einzelne Querbinden aufgelöst sein kann (Unterart bosniensis). An den Flanken eine Reihe runder, dunkler Flecken. Auf dem Hinterkopf eine X-förmige oder mit der Spitze nach vorne weisende V-förmige Zeichnung. Ein scharfes, breites Schläfenband zieht durch das Auge nach hinten zum Hals. Bauch graubraun, schwarzbraun oder schwarz, bisweilen mit hellen Flecken. Unterseite der Schwanzspitze gelb, orange oder ziegelrot. Giftig, Röhrengiftzähne. Das Gift wirkt in erster Linie auf Blut und Gefäßsystem (cytotoxische Wirkung). Giftbiss äußerst schmerzhaft. Bissunfälle bei Menschen sind selten und verlaufen kaum je tödlich, trotzdem sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht und Antiserumbehandlung durchgeführt werden. Lebensraum Sehr unterschiedlich und vielseitig. Braucht Wohngebiete mit starken Temperaturschwankungen zwischen Tag & Nacht und hoher Luftfeuchtigkeit. Deshalb vor allem in Mooren, Sümpfen, Brüchen und auf Bergwiesen im Bereich der Baumgrenze. Besiedelt aber auch Waldränder, Waldlichtungen, Steinbrüche, Bahndämme, Heideflächen, Feldränder, lichte Nadel- und Birkenwälder sowie Ufergebiete von Teichen, Seen und Bäuchen. Steigt im Gebirge bis gegen 3000 m hinauf. Findet Zuflucht in Büschen, unter Baumwurzeln, in Steinhaufen und in den Gängen von Nagetierbauten. Lebensweise Tagaktiv, nur bei großer Hitze dämmerungsaktiv. Sonnt sich am frühen Morgen und in den späten Nachmittagsstunden; erreicht bei 30-33 °C ihre optimale Reaktionstemperatur. Besonders lebhaft an warm-schwülen Tagen und nach langen Regenperioden; windempfindlich. Schwimmt gut. Kommt schon sehr früh aus der Winterruhe, in manchen Gegenden bereits im MärzApril. Im allgemeinen heimlich und scheu. Bei Gefahr ist die erste Reaktion eine Flucht in die Vegetation oder unter Steine; erst wenn sie in die Enge getrieben wird, zischt sie und schnellt den Oberkörper zum Biss nach vorne. Hält eine 5-7 Monate dauernde Winterruhe, die am Polarkreis sogar 8 Monate anhalten kann. Überwintert oft zu vielen in Gemeinschaftsquartieren. Nahrung Mäuse, junge Vögel, Eidechsen und Frösche, vor allem Braunfrösche. Tötet ihre Beute mit Giftbiss. Wartet nach der Giftinjektion bis das Beutetier gestorben ist, dann verschlingt sie es mit dem Kopf voran im Ganzen. Bewegt sich während der Verdauerungszeit recht schwerfällig und unbeholfen. Fortpflanzung Lebendgebärend. (ovovivipar). Paarung im AprilMai. Vor der stundenlang dauernden Kopulation ein ausgiebiges Paarungsspiel. Die Männchen messen häufig im Kommentkampf (Umschlingen, Aufrichten und Niederdrücken des Gegners) ihre Kräfte. Ende August-Anfang Oktober werden 5-15 (selten bis 20) Junge geboren, die in einer durchsichtigen Schleimhülle zur Welt kommen, aus der sie sich sofort befreien. Das Weibchen wirkt nach der Geburt eingefallen und faltig. Nach der ersten Häutung jagen die Jungschlangen alsbald auf junge Eidechsen und junge Braunfrösche. Es dauert 34 Jahre, ehe die jungen Kreuzottern fortpflanzungsfähig werden. Besonderheiten Am weitesten verbreitet Giftschlange Europas. auf dem Rücken markantes Zickzackband; auf dem Hinterkopf ein X- oder V-Zeichnung. Liebt kühle Temperaturen und Feuchtigkeit, deshalb vor allem in Moorgebieten und in Hochlagen des Gebirges. Lebendgebärend. Das Gift wirkt in erster Linie auf Blut und Gefäßsystem (sytotoxische Wirkung). Unfälle können in Kreuzottergebieten durch vorsichtiges Verhalten (Verzicht auf Barfuß laufen, Achtsamkeit beim Beeren- und Pilzsammeln, keine Schlange anfassen) vermieden werden. Die Kreuzotterbestände sind vielfach dramatisch zurückgegangen, deshalb wird die Art in vielen Ländern Europas (z.B. Schweiz, Österreich, Deutschland oder England) inzwischen streng geschützt.